In drei Tagen die Welt ein bisschen besser gemacht

Rund 500 junge Katholiken aus dem Landkreis beteiligen sich an der „72-Stunden-Aktion“

Landkreis Emmendingen. Von Donnerstag bis Sonntag fand im ganzen Landkreis wieder die „72 Stunden-Aktion“ statt“. Bei wechselhaftem Wetter widmeten sich 21 Jugendgruppen aus dem katholischen Dekanat Endingen-Waldkirch jeweils einem Projekt in ihrem Heimatort. Damit engagierten sie sich auf vorbildliche Weise ehrenamtlich fürs Gemeinwohl.

„Euch schickt der Himmel“ lautete das Motto dieser bundesweit mittlerweile größten Sozialaktion. Auch im Landkreis Emmendingen beteiligten sich insgesamt 500 Kinder und Jugendliche daran. Unter dem Dach des Koordinierungskreises innerhalb des Dekanats Endingen-Waldkirch nahmen 21 katholische Gruppen daran teil. 72 Stunden lang, also umgerechnet drei Tage, bewältigten sie gemeinnützige soziale, ökologische, interkulturelle und politische Aufgaben und setzten damit ein deutliches Zeichen für Solidarität und das Einbringen in die Gesellschaft.
Im Verbreitungsgebiet des Emmendinger Tors widmete sich die Katholische junge Gemeinde (KjG) Reute der Neugestaltung des dortigen Grillplatzes. Dabei wurde die Stelle nicht nur auf Vordermann gebracht, sondern erweiterten diese um eine Überdachung, ein Insektenhotel, eine Hollywood-Schaukel, ein Klangspiel und einen Webrahmen mit Naturmaterial. Begleitet von einer professionellen Holzbaufirma waren die 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen trotz Kälte, Regen und Hagel von früh bis spät im Einsatz.
„Das waren die härtesten 72 Stunden meines Lebens“ sagte Luca Rötteler zufrieden und erschöpft beim feierlichen Abschluss des Projekts am Sonntag. Mit einem Grillfest, zu dem Spender und die interessierte Bevölkerung eingeladen waren, wurde der neugestaltete Grillplatz einweiht. Röttelers KjG-Kollegin Jody Hofmeister ergänzte: „Wir sind stolz drauf, was wir geschafft haben und dass wir etwas in unserem Dorf verschönern und verbessern konnten.“
„Kitchen impossible“ lautete das Motto bei 20 Ministranten aus Emmendingen und Teningen. Neben dem Kindergarten St. Franziskus in Teningen bauten sie eine neue Matschküche. Parallel dazu stellten sie einen Zaun auf, renovierten das Spielhaus und richteten diesen unter anderem mit einem upgecycelten Schrank ein. Ebenso fleißig waren die zwölf Pfadfinder der Gruppe „DPSG EM 1“. An den drei Projekttagen gestalteten sie in Wasser das Außengelände der Spranger-Schule um. Sie versahen Betonbänke mit Holzsitzflächen, erneuerten die Grillstelle, bauten Himmelsliegen, malten Bodenspiele und schütteten neuen Sand in die Sandkästen.
In der Emmendinger Unterstadt gestaltete die „Die Schatzsucher“ der Katholischen Kirchgemeinde Emmendingen-Teningen den Außenbereich der Meerwein-Kinderhauses um. 20 Kinder und Jugendliche zwischen neun und 15 Jahren bauten dort zwei neue Spielhäuschen, legten neue Wege an und errichteten zusätzlich zwei neue Sitzgelegenheiten für die Kita-Kinder sowie neue Bauklötze. Im Rahmen eines Gottesdienstes wurde der neue Außenbereich am Sonntag mit allen, die an dem Projekt beteiligt waren, feierlich eingeweiht.
Am späten Donnerstagnachmittag hatte auf dem Marktplatz in Emmendingen der gemeinsame Auftakt zur „72-Stunden-Aktion“ stattgefunden. Auf einer Bühne bekamen diejenigen Gruppen, die sich für die sogenannte „Get-It“-Variante entschieden hatten, ihre Aufträge erteilt. Ausgerufen wurden außerdem zwei gruppenübergreifende „Co-Kreis“-Aktionen: Zum einen sollten insgesamt 150 ausrangierte Handys gesammelt werden. Zum anderen wurden Jungbäumchen verteilt, die mit dem jeweiligen Projekt verbunden werden sollten. Um Punkt 17.07 Uhr strömten die Vertreter der Gruppen dann wieder in ihre jeweiligen Orte.
Umrahmt wurde die Auftaktveranstaltung von der Band „Off-Beat“. Ebenfalls anwesend waren Hinrich Ohlenroth, der den Schirmherrn Hanno Hurth vertrat, Emmendingens OB-Stellvertreter Joachim Saar, Dekan Stefan Meisert und Pastoralreferent Joel Perrin. Letzterer unternahm mit den jungen Menschen zum Start eine Gedankenreise. „Euch schickt der Himmel – packt alle mit an, um die Welt ein bisschen besser zu machen“, sagte Perrin mit geschlossenen Augen. „Bringt auf heilsame Weise Unruhe in diesen Laden – rockt das!“, gab Dekan Meisert den jungen Menschen zudem mit auf den Weg. Daniel Gorzalka