Besucherrekord trotz Aprilwetter

Vierte Auflage des Dorfflohmarkts in Wagenstadt war ein voller Erfolg – Viel gemeinschaftliches Engagement

Wagenstadt (afe). Fast wäre das Großereignis Dorfflohmarkt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen, denn das Wetter am Sonntag hielt mit Regenschauern und Schneeregen so einige Überraschungen bereit. Doch ganz Wagenstadt hielt zusammen: Es wurde kurzfristig umdisponiert und die Besucher kamen trotz des Aprilwetters in Scharen zum Stöbern, Schauen und Erleben.

Seit Wochen schon stand das Rahmenprogramm zum vierten Dorfflohmarkt fest: Anwohner öffnen ihre Garagen, Höfe und Scheunen, sodass sich die Besucher auf große Entdeckungstour durch Wagenstadt mit Trödel, Raritäten und Ausrangiertem begeben dürfen. Rund um die Festhalle in Wagenstadt war ein großes Kinder-, Musik- und Genussprogramm zur Abrundung des Großereignisses vorgesehen, nahezu vollständig im Freien. Doch der Wettergott hatte am Sonntag wohl andere Pläne: Er setzte auf kaltes Schmuddelwetter vom Feinsten. Für die Organisatoren, die Events-AG der Projektgruppe Dorftreff, hielt dies einige organisatorische Tücken und deutlich mehr Aufwand bereit, jedoch stand schnell fest: Der Dorfflohmarkt findet trotzdem statt.
„Es war aber vom Wetter her notwendig, alles nach innen zu verlegen. Wir wollten ja niemanden im Regen stehen lassen“, erklärte Sebastian Huber vom Organisationsteam. Ein großes Lob sprach er der Stadt Herbolzheim aus, die kurzfristig und unkompliziert ihre Zusage zur Nutzung der Festhalle erteilte. „Wir haben alle drei Ebenen voll ausgenutzt“, freute sich Huber. So verlagerten rund 25 Anwohner ihre Stände kurzfristig ins Unter- und Erdgeschoss der Halle.
Mit am Start waren aber weiterhin rund 15 bis 20 Anlaufstellen in den Straßen. „Das ist toll, wenn bei uns im Dorf was gemacht wird. Das wollten wir natürlich unterstützen“, erklärte eine der teilnehmenden Anwohnerinnen, die sich trotz des Wetters dazu entschied, ihre Garage zu öffnen.
Oftmals schlossen sich gleich mehrere Nachbarschaftsparteien zusammen und verlagerten ihr Angebot gemeinsam in geschützte Scheunen und Garagen. Dieser kollektive Einsatz des gesamten Dorfes sollte sich lohnen. „Wir haben bei diesem Wetter nicht mit so einem Zulauf gerechnet. Wir sind uns aber sicher, dass wir einen neuen Besucherrekord erzielt haben“, so Huber.
Ähnliches berichteten die Verkäufer an ihren Ständen. „Wir haben schon einiges verkauft. Das Abendessen ist also gesichert“, erzählt etwa ein junger Mann lachend. „Es war richtig was los“, berichtete eine weitere Dame. Insgesamt war gute Laune angesagt, Teilnehmer und Verkäufer nahmen das Wetter gelassen. Es wurde gefeilscht, geschaut, gelacht und auch manch Ausrangiertes fand einen neuen Besitzer. Geboten wurden Räder, Motorradzubehör, Kunstartikel, Trödel, Bücher, Kameras, Kinderspielzeug und auch die eine oder andere Kuriosität. Manches was übrig blieb wurde kurzerhand gespendet, andere Teilnehmer zwackten einen Teil ihrer Einnahmen ab - als Unterstützung für die Jugendhilfe Pegasus aus Kappel-Grafenhausen. „Sie sind sehr froh und dankbar über die Spenden, die sie erhalten haben“, erklärte Huber am folgenden Tag nach Rücksprache mit der Jugendhilfe.
Gerne machten die Besucher auch von dem gebotenen kulinarischen Angebot Gebrauch: Binnen kürzester Zeit war der Mittagstisch des Gasthauses Rebstock ausverkauft. „Ulis Imbiss“ hielt draußen bis zum Ende die Stellung mit Grillspezialitäten und Burgern. Die „Wagenstadter Pflüme“ umsorgten die Besucher mit Getränken und einer großen Kuchen- und Tortenauswahl. Die sommerlichen Cocktails schmeckten jedenfalls auch bei Regen.
Auch das Kinderprogramm der ortsansässigen Kindergärten in der Festhalle kam an: Der Waldkindergarten präsentierte ein kreatives Angebot mit Naturmaterialien, der städtische Kindergarten bot Zuckerwatte und Luftballons an und beim Naturkindergarten Rotackerhof gab es Popcorn. Bei solch einem Einsatz zeigte sich auch der Wettergott noch versöhnlich und so gab es zum Abschluss noch eine gehörige Portion Sonne für alle.